Der Führungsstab der ZSOpilatus trainiert den Ernstfall

06.12.2021

| Luzern und Horw

| ZSOpilatus

Im Katastrophen- oder Notfall kommt er zusammen – der Führungsstab der ZSOpilatus. Damit er für diese Ereignisse bereit ist, wurde der Führungsstab während drei Tagen im November trainiert, weitergebildet und vom BABS (Bundesamt für Bevölkerungsschutz) gecoacht und genau unter die Lupe genommen.Was in der Vergangenheit oft im Ausbildungszentrum in Schwarzenburg trainiert wurde, fand dieses Jahr bewusst in den Räumlichkeiten der ZSOpilatus in Luzern statt – um so nah an der Realität zu üben wie nur möglich.

Was sind die Stabsarbeitstage?

Für die unterschiedlichen Formationen der ZSOpilatus finden jährlich Wiederholungskurse, sogenannte WK’s, statt. Dabei trainieren die Soldaten, Zug- und Gruppenführer der ZSOpilatus ihre Fähigkeiten und leisten dabei oftmals zusätzlich einen Dienst an der Gesellschaft.

Da in diesen Wiederholungskursen nie der gesamte Führungsstab anwesend ist und die Einsatz- oder Übungsszenarien meistens auch eher kleinerer Natur sind, kommt der Stab alle drei Jahre zu einer mehrtägigen Stabsübung, den sogenannten Stabsarbeitstagen, zusammen.

Dabei stehen auch Experten vom BABS zur Seite, die die Abläufe genau beobachten, auswerten und dem Stab dementsprechend Rückmeldung geben. Das Ziel dabei ist es, diese Abläufe zu optimieren und zu trainieren, so dass im Ernstfall eine gute, effektive und schnelle Organisation der Zivilschutzkräfte gewährleistet ist.

Überschwemmung und Gasexplosion

Während den drei Übungstagen wurden verschiedene Szenarien durchgespielt und trainiert. Die Bandbreite an Ereignissen war dabei gross. Vom Hochwasser bis zu eingestürzten Wohngebäuden nach einer Gasexplosion trafen unterschiedliche Herausforderungen auf die Stabsmitglieder. Wichtig dabei: Die Szenarien sollten so nahe wie möglich an der Wirklichkeit sein. Man wollte keine Fantasieprobleme lösen, sondern sich auf reelle Notfälle vorbereiten.

Die Disziplin der Anwesenden war dementsprechend hoch. Es wurde fokussiert und konzentriert gearbeitet und die Rückmeldungen vom Team und vom BABS ernst genommen und zielgerichtet umgesetzt.

Nach zwei Tagen voller verschiedener Übungen und Katastrophenszenarien folgte am dritten Tag die grosse Abschlussübung, bei der nicht nur theoretisch gearbeitet wurde. Insgesamt standen 110 Angehörige des Zivilschutzes im Einsatz; 18 Stabsangehörige, 10 Führungsunterstützer, 6 Angehörige der Versorgung und 76 Angehörige der Schnelleinsatz-Formation Cobra.

Übung mit Öffentlichkeitswirkung

In der Abschlussübung mussten eine Schulklasse in Kriens evakuiert und betreut, sowie verschiedene Informationsposten des Zivilschutzes und Präsentationsstandorte der Wasserwehr in Luzern und Horw aufgebaut und betreut werden. Der Kulturgüterschutz zeigte der Öffentlichkeit die Prozesse zur Rettung von Kulturgütern bei der Peterskapelle in der Stadt Luzern und die Pioniere der Cobra führten eine präventive Bachräumung im Würzenbachquartier durch. Zudem wurden sämtliche Einsatzkräfte inkl. den betreuten Personen an ihren Arbeitsplätzen durch eine Küchenmannschaft verpflegt.

Durch diese Aufgaben konnten einerseits Konzepte, Planungsaufträge, Organisation der Fahrzentrale und die gesamte Koordination per Funk (Polycom) trainiert und getestet werden. Andererseits präsentierte sich die ZSOpilatus der Bevölkerung und kam mit Passanten ins Gespräch.

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Präsentationsstandort der Wasserwehr in Luzern vor der Jesuitenkirche

Cedrik Wurmet (Zfhr Stv. Cobra) empfand es als sehr schön, dass einige Passanten sich bei ihm für den Einsatz während des Hochwassers im Sommer 2021 bedankt haben. Ebenso seien einige ältere Bürger für einen kurzen Schwatz über die alten Zeiten, die sie selber im Zivilschutz verbracht hätten, bei den Infoständen vorbeigekommen.

Zusätzlich war für einige Mitglieder der Schnelleinsatz-Formation Cobra der Crashkurs in Kulturgüterschutz durch Qasim Lottenbach (Chef KGS) enorm bereichernd. Viele der «Cobraner» sind normalerweise vor allem mit Pionieraufgaben beschäftigt. Nun durften sie für einmal lernen wie der Kulturgüterschutz arbeitet und dabei helfen, wertvolle Bücher, Kerzenständer und Statuen aus einer Kirche zu evakuieren, erfassen, fotografieren, verpacken, nummerieren und zu palettieren. 

Manöverkritik zum Abschluss

Die Schwierigkeit der grossen Abschlussübung lag ganz klar darin, die unterschiedlichen Gruppen und Einheiten effektiv und schnell aufzubieten, zu koordinieren, auszurüsten und zu den Einsatzplätzen zu transportieren. Um dies zu gewährleisten, müssen alle Truppengattungen reibungslos miteinander arbeiten und kommunizieren.

Der Stab der ZSOpilatus nahm diese drei Tage als Möglichkeit war, die Theorie in die Praxis umzusetzen und sich dabei auch zu exponieren. In der abschliessenden Manöverkritik wurde deutlich, was gut funktioniert hatte und wo man noch nachbessern kann. Doch das Feedback der anwesenden externen Experten war durchwegs sehr positiv und zugleich auch eine Bestätigung für den Stab der ZSOpilatus, dass man im Ernstfall bereit ist.
 

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Viel Bewegung bei der Zentrale der ZSOpilatus in Luzern

Autor

Kevin

Schneeberger

ZSOpilatus Mediengruppe

Fotograf

Michael

Fankhauser

ZSOpilatus Mediengruppe

Film

Isai

Oswald

ZSOpilatus Mediengruppe