Schneereicher Einsatz am Furkapass

26.09.2023

| Realp

| Cobra

Die ZSOpilatus konnte dank sorgfältiger Planung und guter Organisation einen ausserkantonalen Einsatz wahrnehmen. Die Schnelleinsatz-Formation Cobra, die Führungsunterstützung und die Versorgungsmannschaft leisteten der Dampfbahn-Furka-Bergstrecke (DFB) mit rund hundert Mann tatkräftige Unterstützung bei Sanierungs- und Unterhaltungsarbeiten.

In der Woche vom 28. August begann für die Cobra der ZSOpilatus eine besondere Arbeitswoche. Der Einsatzort ist nicht im eigenen Kanton, sondern in der hochalpinen und rauen Gegend des Furkapasses angesetzt.

Eisenbahnliebhaber:innen werden diesen Namen bereits kennen. Die DFB ist eine historische Schmalspurbahn in der Schweiz, die eine Strecke von 17,83 km zwischen Realp und Oberwald zurücklegt. Sie wurde ursprünglich im Jahr 1925 eröffnet, um den lokalen Zugverkehr zu erleichtern und ist heute ein lebendiges Denkmal für die Dampfeisenbahn-Ära. Die Strecke überwindet einen Höhenunterschied von 1’430 Metern und passiert atemberaubende alpine Landschaften. Darunter tiefe Täler, schneebedeckte Gipfel und beeindruckende Brücken.

#

Die DFB ist froh über die Unterstützung der ZSOpilatus

Wegen des fortgeschrittenen Alters der Bahn-Infrastruktur sind die Sanierungs- und Unterhaltungsarbeiten für die DFB eine grosse Herausforderung. Die Arbeit beinhaltet Schuttabbau in den Tunnels, das Umbetten einiger Bäche, damit die Wasserflüsse die Eisenbahn-Infrastruktur möglichst wenig tangieren und unterspülen, Holzerarbeiten sowie logistische Unterstützung beim Zusammenführen von Material. Im gesamten Gebiet des Furkapasses sind mehrere Teams der Cobra auf verschiedenen Arbeitsplätzen verteilt, sowohl auf der Urner als auch auf der Walliser Seite. Die zahlreichen involvierten Männer der ZSOpilatus und die Weitläufigkeit des Einsatzgebietes machen diesen Einsatz zu einer komplexen Angelegenheit.

#

Schneetreiben begrüsst die ZSOpilatus

Es sollte kein einfacher Start am Montag werden: Durch das heftige Schneetreiben der letzten Tage ist der Furkapass von Montag bis Dienstagabend geschlossen und viele Arbeiten konnten unter diesen Bedingungen nicht wie geplant durchgeführt werden. Zudem entstanden durch die Passsperrung grössere Wartezeiten beim Autoverlad. «Der flexible Umgang mit dem Wetter gehört bei einem solchen Einsatz immer dazu. Es gibt jederzeit Möglichkeiten, um seine Arbeit trotzdem effektiv zu verrichten», berichtet Johannes Moser, Chef der Cobra. Besonders für eine Zivilschutzorganisation soll der Umgang mit schwierigen Wetterverhältnissen geübt werden, da dies in einem Notfall-Einsatz durchaus vorkommen kann.

Moser ist die führende Figur hinter der Cobra. Gemeinsam mit seinem Führungsstab ist er im Kommandoposten in Realp stationiert. Von hier kontrollieren und organisieren sie die verschiedenen Arbeitsorte. Die Stimmung im Kommandoposten ist konzentriert und eifrig: Es wird zwischen den Einsatzorten kommuniziert, Probleme werden mitgeteilt und anschliessend im Kommandoposten gelöst. Moser dirigiert und bringt die Kräfte der Cobra so zusammen, dass die Arbeiten effektiv erledigt und Herausforderungen bewältigt werden können.

#

Autark, flexibel und gut organisiert

«Unser Einsatz am Furkapass ist in vielerlei Hinsicht eine wichtige Übung für die Cobra. Wir können mit einem ausserkantonalen Einsatz in dieser Grösse unsere organisatorischen Fähigkeiten trainieren, damit wir bei einem Notfall autark und effektiv helfen können», sagt Moser. Die gute Planung und Vorarbeit haben sich in dieser Woche bewährt. Moser und seine Einheit können den widrigen Bedingungen die Stirn bieten und ihre Aufgaben sorgsam erledigen.

Arbeit im Tunnel ohne Tageslicht

Auch die Arbeit am Berg geschieht in einem nicht alltäglichen Rahmen für die ZSOpilatus. Die Einheiten werden mit einem Bauzug – eine alte Diesel-Lokomotive – von Realp bis auf eine Höhe von 2’160 Metern über Meer hinaufgebracht. In dieser Höhe liegt momentan rund 15 cm Schnee, nur wenig erinnert noch an die Hitzetage der letzten Woche. Gearbeitet wird im Scheiteltunnel, dem höchsten Tunnel der Strecke. Schutt wird tonnenweise mit schwerem Gerät abgebaut und abtransportiert. Die Arbeit im finsteren Tunnel lässt kein Tageslicht durch. Die einzige Lichtquelle ist die LED-Kette am Tunnelrand und die Scheinwerfer der Lokomotive. «Kein Tageslicht zu haben ist gewöhnungsbedürftig, aber dafür schneit es im Tunnel nie!», meint Hazir Zeqiraj mit einem Augenzwinkern.

#

Teamgeist und Flexibilität

Auch Johannes Moser zieht eine positive Bilanz für die Woche: «Gemeinsam konnten wir zeigen, dass wir als Team und Einheit funktionieren. Trotz schwierigen Wetterverhältnissen haben wir flexibel reagiert und konnten die anfänglichen Probleme zügig lösen. Der Teamgeist der Cobra wurde durch diese Woche gestärkt und wir können mit einem guten Gefühl zurück in die Heimat gehen».

Autor

Livio

Viggiano

ZSOpilatus Mediengruppe

Fotograf

Simon

Abächerli

ZSOpilatus Mediengruppe