Autor

Lorenz

Zahler

ZSOpilatus Mediengruppe

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Pullen

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Wenn Chemie auf Kunst trifft: Kulturgüterschutz unterstützt Feuerwehrübung in Horw

29.09.2025

| Horw

| KGS

Feuerwehrfahrzeuge fahren auf dem Campus der Hochschule Luzern in Horw vor, Wasserschläuche werden ausgerollt, Atemschutzträger verschwinden im Gebäude. Drinnen: mehrere Verletzte, bewusstlos nach einem missglückten Experiment und eine Kunstausstellung mit gefährdeten Kulturgütern. Was nach einem Ernstfall klingt, war für einmal eine realistische Übung. Bei der diesjährigen Hauptübung der Feuerwehr Horw wurde nicht nur die Personenrettung trainiert, auch der Kulturgüterschutz (KGS) der ZSOpilatus rückte aus und übernahm eine zentrale Rolle im Einsatzgeschehen.

Atemschutz, Koordination und viel Fingerspitzengefühl

Rund 90 Feuerwehrleute aufgeteilt in zwei Gruppen sowie zehn Angehörige des Zivilschutzes waren auf dem Schadenplatz. Die Feuerwehr durchsuchte unter Atemschutz das Gebäude, lokalisierte die Schadenquelle und begann mit der Rettung der verletzten Personen. Parallel wurden auch die Kunstobjekte aus der Gefahrenzone geborgen und zur eingerichteten Übergabestelle des KGS gebracht.

Dort übernahmen die Zivilschützer unter der Einsatzleitung von Sebastian Schmid, Stv. Chef KGS, die geretteten Werke. 

Diese wurden fachgerecht entgegengenommen, begutachtet, dokumentiert, verpackt und für den Weitertransport vorbereitet. «Auch für mich ist dies als Einsatzleiter Zivilschutz keine alltägliche Übung», erläutert Schmid, der in der orangen Weste die Kommunikation zwischen Feuerwehr und Zivilschutz inne hat. «Nur wenn das Gegenseitige Verständnis vorhanden ist, funktioniert die Zusammenarbeit auch im Ernstfall.»

Wissen vertiefen und Zusammenarbeit stärken

Während die eine Gruppe im praktischen Einsatz stand, erhielt die andere einen theoretischen Einblick: Qasim Lottenbach, Chef KGS, erklärte den Feuerwehrleuten die Aufgaben, Abläufe und Prioritäten des Kulturgüterschutzes. Denn je nach Material, Zustand und kulturellem Wert unterscheiden sich die Schutzmassnahmen: Von der Sofortbergung bis hin zum Schutz des Objekts vor Ort unter Einbezug von Löschdecken und weiterem Hilfsmaterial.

„Ziel solcher Übungen ist es auch, die Feuerwehr auf Kulturgüter zu sensibilisieren“, betonte Lottenbach. Denn Kulturgüter haben nicht nur einen materiellen, sondern oft auch einen emotionalen Wert, für eine Gemeinde, eine Institution oder Einzelpersonen. Dieser Wert ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, umso wichtiger ist daher eine strukturierte Bergung mit klaren Anweisungen, welche Güter wie zu bergen sind.

Vom Einsatzszenario zum kameradschaftlichen Ausklang

Was am Vormittag mit Blaulicht, Atemschutz und einem inszenierten Chemieunfall begann, endete am Mittag in kameradschaftlicher Atmosphäre. Nach der schweisstreibenden Übung hiess es: Material zurück ins Magazin und den Tag bei einem gemeinsamen Mittagessen Revue passieren lassen.

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